Das Spiegelgesetz besagt, dass alles, was von außen auf uns zu kommt, mit unserem Inneren zu tun hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir es positiv oder negativ bewerten. Oftmals arbeitet das Gesetz aber indirekt und versteckt. Mit dem Wissen über das Gesetz kann man es für Lernprozesse nutzen.

Wir ziehen Menschen an, die Verhaltensweisen haben, die wir selber gerne hätten, oder die wir hassen und die uns stören. Wir schimpfen über Andere, die uns auf unsere eigenen Fehler hinweisen wollen. So können Beziehungen, Freundschaften oder Arbeitsverhältnisse vorschnell beendet werden. Daraufhin treten andere Personen in unser Leben und alles beginnt von Neuem, da wir noch nicht gemerkt haben, dass es mit uns zu tun hat. Die Schauspieler und Schauplätze sind vielfältig und individuell austauschbar. Relevant sind besonders Menschen, Situationen und Dinge, die uns emotional sehr berühren.

Anhand einiger Alltagssituationen lässt es sich besser verdeutlichen.
  1. Die Kinder räumen ihre Sachen nicht so auf und weg, wie Sie es gerne hätten. Könnte bedeuten:
    • Direkter Hinweis: Sie räumen Ihre Sachen auch nicht „immer gleich“ weg.
    • Indirekter Hinweis: In Ihren Schubladen, Papieren oder Beziehungen ist nicht alles klar sortiert.
  2. Sie haben häufig das Gefühl betrogen zu werden. Beim Einkaufen zu viel bezahlt zu haben, oder es wird zu wenig Ware geliefert und der Lieferant verschweigt es Ihnen. Irgendjemand ist vor Ihnen in der Parklücke.
    • Direkter Hinweis: Sie finden es legitim auch mal von der Arbeit Kleinigkeiten mit zunehmen.
    • Indirekter Hinweis: Sie belügen sich selbst mit Aussagen wie z.B. "Meine Beziehung ist in Ordnung." Obwohl sie schon seit Jahren nebeneinander her leben.
  3. Es gibt Menschen, die Sie für Ihre Kreativität in künstlerischen Bereich bewundern.
    • Direkter Hinweis: Sie sind kreativ beim Kochen oder Organisieren von Veranstaltungen.
    • Indirekter Hinweis: Man hat Ihnen erklärt, dass Sie für Dinge, die Sie gerne tuen, nicht begabt genug sind und das man damit sowieso kein Geld verdienen kann. Trotzdem haben Sie schon einige kreative Dinge erschaffen, trauen sich aber nicht diesen Weg weiter zu verfolgen.
  4. Sie mögen keine Leute, die Alkohol trinken. Hier sind die Hinweise meistens sehr versteckt und auch vielschichtig. Einige Beispiele möchte ich dennoch geben.
    • Direkter Hinweis: Der Alkohol lässt der Zunge freien Lauf: Man selbst traut sich nicht, alles immer so zu sagen, wie man denkt.
    • Indirekter Hinweis: Alkohol enthemmt und dadurch regieren diese Menschen oft aggressiv: Sie sind selbst aggressiv, verbieten es sich aber, weil die Familie und Gesellschaft es einen verbietet.
Unsere Reaktion auf das Verhalten der anderen Menschen ist ein Spiegel für unsere falsch erlernten Glaubenssätze. Es sind Sätze wie:
Zu dick, zu dumm, du kannst das nicht, „Arbeit ist doof, nur das Wochenende zählt“, „Das Leben ist schwer", „Lach nicht, freu dich anders“, „Männer sind das starke Geschlecht, Frauen das schwache“ und noch unendlich viele mehr. Dies wiederholt sich ständig und wir glauben es dann. Dennoch kann das Verhalten anderer Menschen alten Schmerz in uns auslösen.
Bevor wir also über andere Menschen oder eine bestimmte Situation klagen, können wir überlegen, warum und wie wir sie angezogen haben, schauen was wir daraus lernen und wie wir unser Verhalten zum Positiven verändern können.




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